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Zum Artkonzept
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Man braucht also immer wieder ein Pferd und
einen Esel, anders bei Tiger und Löwe in Gefangenschaft, wo
Großkatzenhybride (Liger und Tigon) entstehen können, die zum Teil fruchtbar sind. Einen solchen Großkatzenhybriden hat man in der
Natur aber noch nie beobachtet. So entwickelte man das biologische zum populationsgenetischen Artkonzept fort, das besagt; Eine Art ist eine
Gruppe natürlicher Populationen, die sich untereinander fertil kreuzen
können und von anderen Gruppen reproduktiv isoliert sind. Dennoch gibt es Probleme mit dieser Definition bei sich ungeschlechtlich oder durch Zellteilung vermehrenden Organismen. Die Natur ist eben sehr vielfältig, sperrt sich vollkommener Kategorisierung und besteht zu einem nicht unerheblichen Teil aus Ausnahmen. Orchideen beispielsweise sind oft sogar über die Gattungsgrenze hinaus fruchtbar kreuzbar. Die meisten Definitionen berücksichtigen die Prozesshaftigkeit der Natur nur ungenügend, weil schlicht der Zeitbegriff fehlt. So entstand das phylogenetische oder
evolutionäre Artkonzept, mit folgender Definition; Eine Art ist eine
Abstammungsgemeinschaft aus einer bis vielen Populationen. Eine Art
beginnt nach einer Artspaltung und endet
1.
wenn alle Individuen
dieser Art, ohne Nachkommen zu hinterlassen, aussterben oder, 2. wenn aus dieser Art durch Artspaltung zwei neue Arten entstehen
Auch dieses Konzept
kann keine hundertprozentige Klärung bringen. Im Rahmen dieser Arbeit
sollen uns obige Konzepte aber reichen, denn schon der Chemiker
Berzelius1
sagte
1818; „All unsere Theorien sind nur ein Mittel, um die inneren Vorgänge
in den Phänomenen begrifflich zu erfassen, und sie sind wahrscheinlich
und angemessen, wenn alle wissenschaftlich anerkannten Tatsachen daraus
deduziert werden können.“
1 Berzelius, (1892), Versuch die bestimmten und einfachen Verhältnisse aufzufinden, nach welchen die Bestandteile der unorganischen Natur miteinander verbunden sind,
(Repr. Leipzig)
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